DJs und die Pandemie

Jeder hat es mitbekommen, Veranstaltungen sind – wenn überhaupt – nur unter Auflagen zugelassen, wobei sich die Auflagen regelmäßig ändern. Die Auftragslage der mobilen DJs für Hochzeiten und Feiern ist jetzt seit zwei Jahren schlecht. Finanziell kann ich das entspannt sehen, denn ich lege ja nur nebenberuflich auf. Aber es fehlt etwas ideelles. Seit November 2021 wohne ich wieder im Chiemgau (Kolbermoor) und warte noch auf den ersten Auftrag in der neuen-alten Heimat.

Ich schaue und höre nach wie vor regelmäßig die DJ-Charts und auch die anderen Charts durch. Mir kommt es so vor, als ob während der Pandemie das musikalische Niveau gesunken ist. Wahrscheinlich deshalb, weil die (billigen) Studioproduktionen sich besser gegen Künstler durchsetzen können, die auch live bestehen könnten. Titel werden immer kürzer, – warum? Bei fast jedem Titel in den Charts werden ein oder mehrere Künstler als Interpreten genannt – und noch mehrere „gefeatured“. Von allen, die genannt werden, hört man diesen einen Titel – und dann nichts mehr. Der Einsatz von AutoTun, um stimmliche Schwächen auszugleichen, nimmt immer mehr zu. Auf manchen Aufnahmen wird mit Stimmen gesungen, – da frage ich mich, ob nicht die ganze Stimme am Computer erzeugt wurde. Ja, es fehlen die echten Bühnen.

Dänemark hat nun alle Beschränkungen aufgehoben – hoffen wir, dass sich das nicht rächt und der Rest der Welt schnell nachziehen kann.